Die Rolle der Astronomie beim Bau der ägyptischen Pyramiden

Probleme bei der Ausrichtung von Achsen und Korridoren der Pyramiden

Dr. Rolf Krauss
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Berlin

Die ägyptischen Pyramiden sind überraschend genau nach den Himmelsrichtungen orientiert: Ost- und Westkanten der riesigen Bauten zeigen mit einer Differenz von nur wenigen Bogenminuten zum Nordpunkt des Himmels. Nach einer in der Zeitschrift Nature präsentierten Erklärung sollen die Baumeister die Nordrichtung dadurch bestimmten haben, dass sie die Sterne Kochab und Mizar bei ihrem gleichzeitigen Meridiandurchgang anvisierten. Aber diese These hat Schwächen, wie Dr. Krauss in seinem Vortrag erklären wird.

Auch die Eingangskorridore der Pyramiden sind nach Norden orientiert. Die Korridore weisen ungefähr zum Himmelspol, weil sie entsprechend schräg nach oben führen. Seit dem 19. Jahrhundert gilt die Ausrichtung der Korridore auf den Himmelspol als eines der astronomischen Elemente beim Pyramidenbau. Auch in diesem Fall stellt sich die Frage, ob die traditionelle Überzeugung zu recht besteht.

Dr. Rolf Krauss arbeitete bis 2001 am Berliner Ägyptischen Museum, seitdem ist er im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin tätig. Er ist Experte für altägyptische Astronomie und hat sich mit einer Arbeit über astronomische Komponenten in den Pyramidentexten habilitiert.


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