Mondwende am Glauberg

Zur astronomischen Ausrichtung frühkeltischer Heiligtümer


Prof. Bruno Deiss am Teleskop der Sternwarte des Physikalischen Vereins, Frankfurt am Main

Prof. Dr. Bruno Deiss
Institut für Theoretische Physik
Goethe-Universität
Frankfurt am Main

Vor etwa zweitausendfünfhundert Jahren entstand auf dem Glauberg am Rande der Wetterau eine mächtige frühkeltische Siedlung, an die sich ein weitläufiger „Heiliger Bezirk“ mit Grabhügeln, einem rätselhaften Grabensystem und mehreren Pfostenstellungen anschloss. Astronomische Berechnungen weisen auf eine Orientierung der Anlage zum Aufgangspunkt des Mondes hin, den dieser nur etwa alle neunzehn Jahre erreicht („Große Mondwende“).

Der Vergleich mit weiteren archäologischen Befunden aus Deutschland und Frankreich legt die Vermutung nahe, dass die „Große Mondwende“ im gesamten frühkeltischen Kulturraum ein bedeutsames Ereignis darstellte.

Dr. Bruno Deiss ist Wissenschaftlicher Direktor des Physikalischen Vereins in Frankfurt und Professor für Astrophysik an der Goethe-Universität. Der 1824 gegründete Physikalische Verein gehört zu den ältesten physikalischen Gesellschaften in Deutschland und betreibt unter anderem die Volkssternwarte Frankfurt. Bruno Deiss forscht hauptsächlich auf den Gebieten der Kosmologie sowie der Archäoastronomie.


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